Eine relativ weit verbreitete, genetisch bedingte Erkrankung der Augenhornhaut ist der Keratokonus. Dabei kommt es zu einer fortschreitenden Verdünnung und Verformung der Hornhaut, unter der meist jüngere Patientinnen und Patienten leiden. Betroffene nehmen starke Veränderungen ihrer Sehschärfe wahr, darüber hinaus treten Symptome wie Verzerrungen und Mehrfachbilder auf.
Mit einem Crosslinking kann dem Keratokonus Einhalt geboten werden. Das anerkannte, äußerst wirksame Behandlungsverfahren besteht aus einer Kombination von UV-Bestrahlung und Riboflavin-Augentropfen. Dabei werden chemische Querverbindungen zwischen den Molekülen des Bindegewebes der Hornhaut (Stroma) erzeugt, die das Gewebe sowohl biochemisch als auch biomechanisch stabilisieren. Die Hornhaut wird insgesamt steifer und weniger verformbar, ohne dass ihre Transparenz leidet. Die Behandlung kann das Fortschreiten der Erkrankung stoppen, bereits vorhandene Veränderungen aber nicht rückgängig machen.